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Intimacy! Baden in der Kunst
Das Kunstmuseum Ahlen zeigt in einer einzigartigen Zusammenstellung vom 31. Januar bis 25. April 2010 die große Sonderausstellung „Intimacy! Baden in der Kunst“.
Ahlen. Der Direktor und künstlerische Leiter des Kunstmuseum Ahlen, Burkhard Leismann, und die Kuratorin Dr. Martina Padberg zeigen in der Ausstellung historische Entwicklungen, inhaltliche Bedeutungen, vor allem aber künstlerische Reflexionen zum Thema Baden auf. Baden ist ein menschliches Urbedürfnis. Kulturelle Vorstellungen über Hygiene und Sauberkeit, aber auch über Schönheit, Sexualität und Religion, werden über dem Umgang mit Körperpflege und Reinlichkeit vermittelt.

Präsentiert werden 140 Arbeiten von 90 Künstlerinnen und Künstlern, u.a. von Stefan Balkenhol, Joseph Beuys, Karl Bohrmann, Pierre Bonnard, Fernando Botero, Louise Bourgois, Gustave Caillebotte, William N. Copley, Gregory Crewdson, Edgar Degas, Albrecht Dürer, Jean Fautrier, Eric Fischl, Xenia Hausner, David Hockney, Mary Kelly, E.L. Kirchner, Wilhelm Lehmbruck, Èdouard Manet, Bettina Rheims, Saul Steinberg, Franz von Stuck, Norbert Tadeusz und Bill Viola. Die Werke reichen vom späten Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart und kommen u.a. aus Museen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Finnland und den USA, aus großen öffentlichen Sammlungen und aus bedeutenden Privatsammlungen. Gezeigt werden Ölgemälde, Zeichnungen, Druckgraphik, Skulpturen, Fotografien, Videos und Installationen.

Berühmte Geschichten aus der Bibel und der antiken Mythologie ranken sich um das Motiv des Badens, so etwa „Susanna im Bade“, der biblischen Bathseba oder der römischen Jagdgöttin Diana, die den Jäger Aktaion in einen Hirsch verwandelte und von seiner eigenen Hundemeute töten ließ, nachdem er sie nackt beim Bade gesehen hatte. Momente des verbotenen Hinschauens und des heimlichen Erkennens spielen dabei eine zentrale Rolle. Profane Badeszenen boten den Künstlern seit Dürer die Möglichkeit, den ansonsten verborgenen weiblichen Körper nackt zu betrachten und darzustellen. In der Moderne befragen Künstlerinnen und Künstler bisherige Schönheits- aber auch Moralvorstellungen. Die Intimität der selbstvergessenen Beschäftigung mit dem Körper im Bad führt den Menschen in besonderer Weise zu sich und lässt auch Reflexionen über die eigene Vergänglichkeit zu. Auch die mit der Nacktheit verbundene Schutzlosigkeit hat Eingang in Bilder gefunden, die Grenzüberschreitungen und Tabubrüche visualisieren.

Wasser diente jedoch seit jeher nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur spirituellen oder moralischen Erneuerung. Eingetaucht ins Wasser verliert der Körper seine Schwere und seine Bodenhaftung. In der Taufe, bei der rituellen Fuß- oder Handwaschung reinigt sich der Mensch in seiner körperlich-seelischen Ganzheit. Der Leitgedanke der umfassenden Erneuerung, der sich etwa im Bild des Jungbrunnens ausdrückt, hat bis heute in der Konzeption moderner Wellness-Oasen überdauert und wird ebenfalls künstlerisch reflektiert.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Ahlener Firma Franz Kaldewei GmbH und Co. KG. Franz Dieter Kaldewei, Leiter des Familienunternehmens, sieht die Unterstützung der Ausstellung als Fortsetzung des gesellschaftlichen Engagements von Kaldewei. „Damit setzen wir 2010 ein kulturelles Highlight für die Bewohner der Stadt Ahlen und für die Gäste der Stadt. Das Unternehmen ist der Stadt Ahlen und der Region eng verbunden und möchte mit dieser Ausstellung einen Beitrag für mehr Attraktivität und Lebensqualität leisten. Wir sind besonders stolz, dass wir diese Ausstellung begleiten dürfen.“

Parallel dazu wird die Ausstellung durch die Theodor F. Leifeld-Stiftung unterstützt, die in Ahlen mit ihrem großen bürgerschaftlichen Engagement einen lebendigen Austausch von Kunst und Kultur fördert.

Zur Ausstellung erscheint im Verlag Wienand ein umfangreicher Katalog (deutsch/englisch) mit Beiträgen zur Kultur- und Kunstgeschichte, zur Badekultur in Japan und im Orient, zum Bad als Tatort im Film und zur Wellness-Kultur.

Weitere Informationen unter www.kunstmuseum-ahlen.de

David
Jacques-Louis David - Der ermordete Marat

Fischl
Eric Fischl – Bathroom Scene

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