Rot glühend leuchtet der Stahl in den Flammen. Sorgsam nimmt Thomas Prinze die heiße Stange aus der Esse. Mit gezielten Hammerschlägen zwingt der Kunstschmied das Werkstück in die gewünschte Form. Wieder wandert der Stahl ins Feuer, wird erhitzt. Schlag für Schlag rundet sich die Stahlstange auf dem Amboss in eine Schnecke.

Ein Raum weiter bearbeitet Christine Stratmann den hellen Sandstein. Ein Schlussstein für einen Hausneubau soll es werden. Gleichmäßig fräst die Steinmetzin die Jahreszahl 2009 in den hellen Quader.

Seit November betreiben Thomas Prinze und Christine Stratmann in der alten Milter Mühle ihre Werkstatt „Stahl und Stein Kunstschmiede und Bildhauerei“. Hellauf begeistert zeigten sich die 500 Besucher, die am Eröffnungstag in dem historischen Gemäuer die kunstvollen Werke bewunderten. Kunstvolle Stahl- und Steinskulpturen, Grabmale, Geländer, Gartentore sowie Wohnaccessoires und Gartendekorationen, die jungen Gestalter HWK fertigen alles ganz nach individuellen Wünschen. „Wir nehmen uns viel zeit für unsere Kunden, beraten ausführlich und entwickeln gemeinsam die Produkte“, betont Christine Stratmann und fügt lächelnd

hinzu: „Wir stammen beide von einem Bauernhof. Ich glaube, die Menschen spüren, dass wir sehr geerdet sind.“

Jahrhundertalte Tradition des Handwerks verbindet sich mit modernen Gestaltungsformen. „Der Beruf des Schmiedes bedeutet dem Eisen unter Wärmeeinwirkung und Kraft neue Formen abzuringen und kreativ bildnerisch tätig zu sein“, erklärt Prinze. „Es ist sehr ursprünglich mit diesem Material zu arbeiten.“ Inzwischen seinen modernste Techniken wie CNC-Fräsen und Lasercut zum Schneiden dreidimensionaler Konturen selbstverständlich. Am Computer werden die Ideen in 1:1 Zeichnungen umgesetzt. „Ich finde den Cross-over sehr spannend. Traditionelles Handwerk sollte eine Verortung in der Gegenwart haben. “

„Steinmetz ist das älteste Handwerk der Welt“, weiß Christine Stratmann. „Es war Liebe auf den ersten Blick als ich bei Stefan Lutterbeck in Everswinkel nach dem Abitur mein Praktikum und dann meine Ausbildung absolvierte. Es ist ein gutes Gefühl die Tradition zu leben.“ Viel Geduld sei für die Steinarbeiten erforderlich. Ich finde das heimische Material sehr authentisch und ehrlich“, betont Stratmann, die vorzugsweise Ibbenbürener, Baumberger und Anröchter Sandstein bearbeitet. Auch Granit und Marmor gehören zu den Werkstoffen, aus denen geschwungene Steinformen, Blumensteelen oder minimalistische Stövchen entstehen.

Für die Kunden werden nach Entwürfen der Steinskulpturen kleinere dreidimensionale Gipsmodelle gefertigt. „Das ist sehr anschaulich.“ Die Kunstwerke sehen und anfassen können, sei wichtig, da sind sich die kreativen Jungunternehmer einig. Zahlreiche Ausstellungstücke zeugen in dem historischen Ambiente der Milter Mühle von der gelungenen Kombination moderner Gestaltung und traditionellem Handwerk bei „Stahl & Stein Kunstschmiede und Bildhauerei.“

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Fotogalerie Stahl & Stein

Weitere Informationen:
http://www.stahl-stein.de

Fotografie: Dagmar Kolb

 

 

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